Tierrechtsaktivist_innen in Oakland, Kalifornien festgenommen

TO GO WITH AFP STORY BY MARTINE PAUWELS

Zwei Tierrechtsaktivist_innen wurden am Freitag in Oakland, Kalifornien festgenomen. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen mehr als 40.000 Meilen durch die gesamte USA gefahren zu sein, um das Leben von 5000 Nerzen in Pelzfarmen zu retten.

Joseph B. (31) und Nicole K (28) werden nun angeklagt mit ihrer USA-weiten Vandalismustour im Sommer 2013 gegen den „Animal Enterprise Terrorism Act“ verstoßen zu haben. Die Aktivist_innen sind angeblich von Kalifornien bis an die Ostküste gefahren- und sollen unterwegs an Pelzfarmen in Idaho, Minnesota, Wisconsin, Montana und Pennsylvania angehalten haben, um dort Nerze und in einem Fall einen Luchs aus ihren Käfigen zu befreien. Gerichtsakten zufolge sollen die beiden auch mehrere Pelzgeschäfte sowie Eigentum von Pelzfarmbetreibern und Mitarbeitern beschädigt haben.

„Egal, was Sie von der Pelzindustrie halten, es gibt legale Wege diese Meinung kundzutun.“, sagt U.S. Anwalt Laura Duffy. „Die hier angeklagte Tat, nachts herumzuschleichen, Eigentum zu stehlen und Häuser und Geschäfte mit Säure, Kleber und Chemikalien zu beschädigen, ist eine Form von Terrorismus und muss unterbunden werden.“

In einem Fall sollen B. und K. Von Oregon nach Südkalifornien gefahren sein. Angeblich hatten sie Farbe, Farbroller, Superkleber und zwei verschiedene Arten von Säure dabei, um Pelze von Graf, einem Pelzhändler in San Diego, und die Häuser von sowohl dem ehemaligen, als auch dem derzeitigen Besitzers in Spring Valley und La Mesa, Vororte von San Diego, zu beschädigen.

Neben diesen Taten, sollen die Aktivist_innen ebenfalls Fenster eines Bay Area Marktes eingeschlagen haben, die Reifen eines Fleischtransporters in San Francisco zerstochen haben, die Schlösser eines Pelzgeschäfts in Minneapolis zugeklebt haben und versucht haben das Haus eines Mitarbeiters eines Pelzauktionshauses in Sun Prairie, Wisconsin zu fluten.

B. und K. haben ihre Tour angeblich durch Ebayverkäufe finanziert. Sie haben außerdem keine Handys zu benutzen und ihre Emails verschlüsselt, um zu vermeiden überwacht zu werden. Um ihre Bekennerschreiben auf Tierrechtsseiten zu veröffentlichen, haben die beiden angeblich öffentliche Computer benutzt.

B. und K. könnten zu einer Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren und 250.000$ Strafe verurteilt werden. Beide sind derzeit auf Kaution frei und werden am Dienstag zu ihrem 1. Prozesstag erwartet.

Die Festnahme der beiden Tierrechtsaktivist_innen scheint vom FBI strategisch geplant zu sein. Die Festnahmen fanden kurz vor der bevorstehenden nationalen Tierrechtskonferenz in Washington D.C. statt, eine Veranstaltung zu der mehrere hundert Tierrechtsaktivist_innen aus den USA und dutzende internationale Besucher_innen erwartet werden.

Bereits im Vorjahr hat das FBI im Vorfeld der Konferenz zwei Tierrechtsaktivist_innen festgenommen und ihnen einen Verstoss gegen den Animal Enterpris Terrorism Act vorgeworfen.In diesem Fall, wie auch in dem jetzigem Fall, wurden den Aktivist_innen die Befreiung tausender Tiere aus Pelzfarmen vorgeworfen.

Quellen:
SFGate
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